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- Tagebuchnotizen von Joseph
Goebbels - Reichsminister für Volksaufklärung und
Propaganda und Gauleiter von Berlin.
- Aus: Die Tagebücher von
Joseph Goebbels, München u.a. 1993, S. 369, 449,
528.
-
- 18.02.1943
- [...]
- Die Juden in Berlin werden nun
endgültig abgeschoben werden. Mit dem Stichtag des 28.
Februar sollen sie zuerst einmal alle in Lagern
zusammengefaßt werden und dann schubweise, Tag für Tag
bis zu 2000, zur Abschiebung kommen. Ich habe mir zum Ziel
gesetzt, bis Mitte, spätestens Ende März Berlin
gänzlich judenfrei zu machen. Ich hoffe und glaube, daß
wir damit auch wieder eine große Erleichterung in der
psychologischen Lage erreichen.
- [...]
-
- 02.03.1943
- [...]
- Wir schaffen nun die Juden
endgültig aus Berlin hinaus. Sie sind am vergangenen Samstag
schlagartig zusammengefaßt worden und werden nun in
kürzester Frist nach dem Osten abgeschoben. Leider hat sich
auch hier wieder herausgestellt, daß die besseren Kreise,
insbesondere die Intellektuellen, unsere Judenpolitik nicht
verstehen und sich zum Teil auf die Seite der Juden stellen.
Infolgedessen ist unsere Aktion vorzeitig verraten worden, so
daß uns eine ganze Menge von Juden durch die Hände
gewischt sind. Aber wir werden ihrer doch noch habhaft werden.
Jedenfalls werde ich nicht ruhen, bis die Reichshauptstadt
wenigstens gänzlich judenfrei geworden ist.
- [...]
-
- 11.03.1943
- [...]
- Die Evakuierung der Juden aus
Berlin hat doch zu manchen Mißhelligkeiten geführt.
Leider sind dabei auch die Juden und Jüdinnen aus
privilegierten Ehen zuerst mit verhaftet worden, was zu
großer Angst und Verwirrung geführt hat. Daß die
Juden an einem Tage verhaftet werden sollten, hat sich infolge des
kurzsichtigen Verhaltens von Industriellen, die die Juden
rechtzeitig warnten, als Schlag ins Wasser herausgestellt. Im
ganzen sind wir 4000 Juden nicht habhaft geworden. Sie treiben
sich jetzt wohnungs- und anmeldelos in Berlin herum und bilden
natürlich für die Öffentlichkeit eine große
Gefahr. Ich ordne an, daß Polizei, Wehrmacht und Partei
alles daransetzen, diese Juden möglichst schnell dingfest zu
machen.
-
- Die Verhaftung von Juden und
Jüdinnen hat besonders in Künstlerkreisen stark
sensationell gewirkt. Denn gerade unter Schauspielern sind ja
diese privilegierten Ehen noch in einer gewissen Anzahl vorhanden.
Aber darauf kann ich im Augenblick nicht übermäßig
viel Rücksicht nehmen. Wenn ein deutscher Mann es jetzt noch
fertigbringt, mit einer Jüdin in einer legalen Ehe zu leben,
dann spricht das absolut gegen ihn, und es ist im Kriege nicht
mehr an der Zeit, diese Frage allzu sentimental zu
beurteilen.
- [...]
-
-